Arbeiten - was das ganze Jahr über so anfällt
 

.. zufrieden herumhüpfende Lämmer - eine Weile bei den friedlich grasenden Tieren sitzen und im Klang der Schellen die Stimmung geniessen - das sind die schönsten Zeiten des „Bauernlebens“. Aber was so das ganze Jahr über an Arbeit anfällt sehen viele nicht. Hier möchten wir Euch einen kleinen Überblick geben, was auf und rund um unseren Hof so zu tun ist...

Frühjahr:

Im Frühjahr ist die Zeit, wo die Tiere den Stall verlassen und auf die Weide gehen. Es wird ein letztes Mal ausgemistet und der Stall „sommerfrisch“ gemacht. Die Schafe müssen geschoren werden, die Klauen werden bei allen Tieren geschnitten und - bevor sie auf die Weide dürfen - werden alle geimpft. Alle kleinen Wiederkäuer müssen Räude geimpft oder -gebadet und entwurmt werden und gegen sonstige Parasiten muss man sie ebenso behandeln. Die Ziegen müssen CAE-frei sein und das kontrolliert jährlich unser Tierarzt mittels Blutabnahme. Vorbereitungen müssen getroffen werden, damit die Weidesaison gut gestartet werden kann. Dazu gehört das Ausmähen  und Ausholzen des Zaunverlaufes, stecken der Pfähle und einziehen der Stromlitzen. Wo es nötig ist muss für entsprechende Trinkmöglichkeit gesorgt werden.

Wir bewirtschaften in etwa 5 ha Weidefläche und ein bisschen mehr als 2 ha Mähfläche. Da Ziegen generell nicht leicht zu zäunen sind müssen wir die Weide jährlich in einen Art „Hochsicherheitstrakt“ verwandeln.

Ausserdem müssen für die Agrar Heimweide und Forst Schwendschichten verrichtet werden.

Sommer:

Den Sommer über muss regelmässig kontrolliert werden, ob alle Zäune in Ordnung sind, genug Gras vorhanden ist und ob es allen Tieren gut geht.

Auch muss zwischendurch die ein oder andere Herde umgekoppelt werden wenn das Futter knapp wird oder die Lämmer zur Welt kommen.

Neben den Feldern im Tal bewirtschaften wir im „Kressental“ Teilstücke von drei Bergmähdern, welche wir von Hand mähen müssen, da weder ein Forstweg hinführt noch mit irgendwelchen Maschinen dort gearbeitet werden kann.

Für unsere Tiere brauchen wir - je nach Bestand - in etwa 40 große Rundballen Heu . Auch einige Ballen Stroh werden benötigt, damit die Einstreu regelmässig erneuert werden kann.

Im Garten wird geerntet und verarbeitet was wächst und reift.


Herbst:

Im Herbst muss alles unter Dach sein: Heu und Stroh muss eingelagert und der Stall bezugsfertig sein - damit beim Wintereinbruch jederzeit eingestallt werden kann. Die Tiere werden zwar so lange wie möglich draussen gelassen - aber manchmal ist die Weidesaison schon Anfang Oktober zu Ende.

Die Klauen werden wieder geschnitten, die Tiere noch einmal geschoren und Anfang Oktober ist die Zeit um auf die Landeswidderschau zu fahren. Dies ist Pflicht und wir müssen unseren Widder in Dornbirn vorführen. Weibliche Tiere können wir mitnehmen um sie in‘s Herdebuch aufnehmen zu lassen.

Der Holzteil muss gemacht werden, das Holz gespalten und geschlichtet werden - und die Aufräumarbeiten rund um‘s Haus beginnen - damit alles winterfest ist wenn es anfängt zuzuschneien.

Die Zäune müssen abgebaut werden und alles wird kontrolliert, damit im Frühjahr das Zaunmaterial komplett und funktionstüchtig ist.

Auch der Almabtrieb ist jedes Jahr Pflichttermin - auch für die Tiere der Heimweide.

Winter:

Im Winter muss das Vieh versorgt werden. Täglich wird gefüttert und ausgemistet. Da bei uns der Winter normalerweise Gott sei Dank schneereich ist gehört das Schneeräumen - fast - zur Tagesordnung.

Und das ganze Jahr über müssen noch die Katzen, Meerschweinchen und Hühner versorgt werden. Der Hühnerstall muss regelmässig gereinigt und gekalkt werden, damit sich keine Parasiten einnisten. Ebenso der Meerschweinchen-Stall.

Ausserdem sind wir Mitglieder der Musikkapelle Nesselwängle und bei der Bergrettung und allein für diese Vereine sind wir schon fast 100 Tage (bzw. Abende)  im Jahr unterwegs.

Auch führen wir unter Voranmeldung Schulen und Kindergärten durch unseren Bauernhof und organisieren Kindergeburtstage.

Schlachten, Verarbeiten und den Bauernladen „beliefern“ ist Teil des Arbeitsjahres. Genauso muss das Herdebuch (Tier-Zu- und Abgänge) geführt, Ohrenmarken gezwickt alle Vorgänge schriftlich festgehalten und dokumentiert werden, da wir uns im Rahmen der ÖPUL-Maßnahmen verpflichtet haben.

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